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Aktuelle Informationen aus der vhs

vhs-Schülergruppe erkundet Betriebsbesichtigung bei Zwiesel Glas

vhs-Schülergruppe erkundet modernes Handwerk und Karrierechancen in der heimischen Glasindustrie

15 Teilnehmende zweier Bildungsmaßnahmen des Jobcenters, die aktuell vom Bildungsträger der vhs betreut werden, waren zu Besuch beim traditionsreichen Glashersteller Zwiesel Glas. Begleitet von den vhs Dozenten Stefan Wittenzellner und Christine Nirschl erhielten die Schüler, darunter viele mit Flucht- und Migrationshintergrund, faszinierende Einblicke in die Welt der Glasproduktion. „Solche Betriebsbesichtigungen sind für unsere Teilnehmer nicht nur informativ, sondern oft auch wegweisend“, zeigte sich Greta Brock, Jobbegleiterin im Landkreis Regen und Dozentin an der Volkshochschule Arberland, begeistert.
Der Leiter für technische Ausbildung Felix Dolejsch, Personalbetreuerin und Leiterin für kaufmännische Ausbildungen Sabrina Lemberger sowie Tobias Dick, CNC-Dreher & Ausbilder der Schwesterfirma IPROTEC GmbH, führten die Gruppe durch das Betriebsgelände und die Produktionsstätten der drei eng verbundenen Unternehmen: Zwiesel Kristallglas AG, IPROTEC GmbH und Ullrich GmbH. Diese agieren als ein starkes Netzwerk mit klarer Aufgabenteilung. Während Zwiesel Glas für die Herstellung hochwertiger Trinkgläser als Weltmarktführer für gehobene Gastronomie bekannt ist, entwickelt und baut IPROTEC modernste Industriemaschinen – hauptsächlich für den Eigenbedarf und die Schwesterfirmen, als auch externe Unternehmen. Die Ullrich GmbH hingegen übernimmt Sonderprojekte, etwa die Fertigung von Glasbauteilen für Xenonscheinwerfer von BMW.

Hightech trifft Bayerwaldhandwerk
Im Zentrum der Führung stand die Frage: Wie entsteht ein Glas? Die Antwort bekamen die Besucher in anschaulichen Schritten erklärt. Die Produktion beginnt mit der Mischung aus Quarzsand, Soda, Kalk und weiteren Stoffen, die bei etwa 1.500 °C geschmolzen werden. Es folgt die Formgebung durch Pressen, Blasen oder Gießen. Nach dem „Tempern“ – dem langsamen Abkühlen zur Spannungsreduzierung – durchlaufen die Gläser eine 360°-Grad-Qualitätskontrolle. Moderne Kameratechnik und erfahrene Fachkräfte sorgen für makellose Produkte. Die patentierte Tritan®-Technologie des Glasherstellers macht die Gläser besonders robust und spülmaschinenfest – ein Grund, warum das Unternehmen weltweit in der Gastronomie führend ist. Während der Führung erfuhren die Teilnehmenden auch, dass Zwiesel Glas neben dem Hauptwerk in Zwiesel auch eine Manufaktur für handgefertigte Gläser in Ungarn betreibt – eine der größten und besten Glasmanufakturen weltweit. Besonders beeindruckte die Besuchergruppe die Verbindung von Tradition und Innovation sowie die internationalen Erfolge des Unternehmens.

Chancen für die Zukunft
Neben den spannenden Einblicken in die Produktion lag ein besonderer Fokus auch auf den beruflichen Perspektiven innerhalb des Firmenverbunds. In zwei der Schwesterfirmen sind derzeit zahlreiche Stellen zu besetzen. Personalbetreuerin Sabrina Lemberger informierte die Teilnehmenden ausführlich über flexible Arbeitszeitmodelle, die individuell auf unterschiedliche Lebenssituationen abgestimmt sind – etwa das Arbeiten im Drei-Schicht-System oder alternative Einsatzmöglichkeiten in anderen Unternehmensbereichen. Als Ausbildungsbetriebe zeigen sich die Unternehmen zudem innovativ und engagiert. Sie vermitteln nicht nur fundiertes Fachwissen, sondern legen auch großen Wert auf ein respektvolles und unterstützendes Miteinander im Arbeitsalltag.
„Unser Ziel ist es, die Teilnehmenden schnell und nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, erklärte Greta Brock. Eine frühe Begegnung mit potenziellen Arbeitgebern sei dafür ein entscheidender Baustein. Die Volkshochschule wird daher auch künftig Betriebsbesichtigungen in der Region anbieten. Der Besuch bei Zwiesel Glas war für alle Beteiligten erfolgreich – informativ, motivierend und mit einem klaren Ziel: Brücken zwischen Bildung, Integration und Arbeitswelt zu bauen.

03.05.25 13:30:12